Lawrence Dale Bell
Lawrence Dale Bell
Lawrence Dale “Larry” Bell (5. April 1894 – 20. Oktober 1956) war ein amerikanischer Industrieller und Gründer von “Bell Aircraft Corporation”.
Bell wurde in Mentone, Indiana geboren und lebte dort bis 1907, als seine Familie nach Santa Monica, Kalifornien, umzog. Er tat sich im Jahr 1912 mit seinem ältereren Bruder Grover und dem Kunstflieger Lincoln Beachey als deren Mechaniker zusammen. Grover Bell starb bei einem Flugzeugabsturz im darauffolgenden Jahr und Lawrence schwor sich, ganz mit der Luftfahrt aufzuhören. Nachdem er von einigen Freunden überzeugt worden war, ging er allerdings zur “Glenn L. Martin Company”, um dort zu arbeiten. Er wurde im Alter von 20 Jahren Martins Werkmeister, später Geschäftsführer des Unternehmens und wollte eigentlich dessen Geschäftspartner werden.
Er verließ die “Glenn L. Martin Company” im Jahr 1928 und ging zu “Consolidated Aircraft” in Buffalo/New York, wurde dort schließlich zum Vizepräsidenten und danach zum Vorsitzenden. Nachdem der Konzern nach San Diego umgezogen war, blieb Bell in Buffalo und gründete am 10. Juli 1935 seine eigene Firma mit 56 Mitarbeitern, die “Bell Aircraft Corporation”. Auf einer staatlich geförderten “Erkundungs-Tour” nach Deutschland mit 44 weiteren Industriellen im Jahr 1938 sah er den Hubschrauber Focke-Wulf Fw 61 und verwendete das Konzept einer deutschen Flugzeugfabrik für seinen Betrieb in Niagara Falls.
Die “Bell Aircraft Corporation” baute die P-39 “Airacobra” und die P-63 “Kingcobra” – beides Kampfflugzeuge im Zweiten Weltkrieg. Das P-59 “Airacomet” Jagdflugzeug war Amerikas erstes strahlgetriebenes Flugzeug.
In der Nachkriegszeit produzierte das Unternehmen die Bell X-1, das erste Flugzeug, welches die Schallmauer im Horizontalflug durchbrechen konnte. Das Unternehmen begann im Jahr 1941 mit der Entwicklung von Hubschraubern. Im Jahr 1943 machte die Bell “Model 30″ ihren Erstflug. Aus diesem frühen Modell wurde die Bell 47, eines der bekanntesten Flugzeuge in der Geschichte der Hubschrauber, entwickelt.
Für seine Rolle in der Produktion der X-1 als erstem Überschallflugzeug teilte er sich die “Collier Trophy” 1947 mit dem Piloten Charles E. “Chuck” Yeager und John Stapel, wissenschaftlicher Mitarbeiter des National Advisory Committee for Aeronautics (jetzt NASA). Er wurde 1944 von der Society of Automotive Engineers mit der “Daniel Guggenheim-Medaille” ausgezeichnet und posthum in die “National Aviation Hall of Fame” (1977) aufgenommen, in die “Army Aviation Hall of Fame” (1986) und in die “International Aerospace Hall of Fame” (2004) .