Weser-Flugzeugbau
Weser-Flugzeugbau
Die Weser-Flugzeugbau GmbH (kurz: „Weserflug“) war ein deutscher Flugzeughersteller und Tochterfirma der Bremer Werft AG „Weser“.
Zur Erschließung eines neuen Geschäftsbereichs außerhalb des Schiffbaus wurde die Weser-Flugzeugbau GmbH 1934 vom Mutterkonzern der AG „Weser“, Deutsche Schiff- und Maschinenbau Aktiengesellschaft (DeSchiMAG), gegründet. Im Zweiten Weltkrieg war Weserflug der viertgrößte Flugzeughersteller des Deutschen Reiches.
1934 übernahm Weserflug die Rohrbach Metallflugzeugbau GmbH, Berlin. Im Herbst 1942 erhielt die WFG die stillgelegten Rabsteiner Fabriken bei Böhmisch Kamnitz im Sudetenland als Produktionsstätte für Flugzeuge und Waffen zugewiesen. Im Juli 1944 begann durch Häftlinge des Außenlagers Rabstein des KZ Flossenbürg unter dem Decknamen Zechstein die Anlegung eines auf 80000 m² konzipierten unterirdischen Verlagerungsbetriebes im Rabsteiner Grund bei Johnsbach. Bis zum Mai 1945 wurden 17500 m² fertiggestellt und in der Verlagerungsstätte die Produktion von Zubehör für die Ju 87 aufgenommen. Für den Arbeitskräftebedarf des kriegswichtigen Unternehmens entstanden um Johnsbach, Rabstein und Böhmisch Kamnitz 30 Arbeitslager sowie zwei Kriegsgefangenenlager für sowjetische und angloamerikanische Gefangene. Insgesamt waren im Lagerkomplex Rabstein 6000 Menschen aus 18 Ländern untergebracht.
1944 übernahm Weserflug die Delmenhorster Firma Focke-Achgelis, die Henrich Focke mit Gerd Achgelis zur Entwicklung von Hubschraubern (oder auch Drehflüglern, Tragschrauber) gegründet hatten. 1944 wurde das Berliner Management der Weserflug nach Hoykenkamp (Delmenhorst), zirka 15 km westlich von Bremen verlegt.
1954 schlossen sich für den Lizenzbau des französischen Transportflugzeuges Nord N 2501 Noratlas (Kunde: die deutsche Bundeswehr) der Hamburger Flugzeugbau, Weserflug und die Siebel Flugzeugwerke zur Flugzeugbau Nord GmbH zusammen. 1961 ging die Weser-Flugzeugbau GmbH in den Vereinigte Flugtechnische Werke (VFW) auf.
1922 gründete Adolf Rohrbach in Berlin die Rohrbach Metallflugzeugbau GmbH zum Bau von fortschrittlichen Ganzmetallflugzeugen. Anfang der 1930er Jahre musste die Firma Rohrbach aus wirtschaftlichen Gründen den Betrieb einstellen. Im April 1934 übernahm die Weser-Flugzeugbau GmbH diese Firma.
Adolf Rohrbach wurde 1935 technischer Direktor von Weserflug in Lemwerder, die 1936 ihre Produktion startete. Seine Arbeitsgebiete waren die Drehflügler VTOL (engl.: Vertical TakeOff and Landing) – es wird ihm eine Zusammenarbeit mit Henrich Focke in Delmenhorst (Hoykenkamp) nachgesagt, der den ersten gebrauchsfähigen Hubschrauber in Deutschland entwickelt hat (siehe Focke-Wulf Fw 61, Focke-Achgelis Fa 223).
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