Die Bölkow GmbH war ein zunächst in Stuttgart, später in Ottobrunn (Deutschland) ansässiger Hubschrauber- und Flugzeughersteller. Die Bölkow GmbH verschmolz im Mai 1968 mit der Messerschmitt AG und 1969 mit dem Flugzeugbau von Blohm + Voss zu Messerschmitt-Bölkow-Blohm (MBB), dem damals größten deutschen Luft- und Raumfahrtkonzern.
Ludwig Bölkow und Emil Weiland hatten seit 1955 bei der Bölkow Entwicklungen KG Hubschrauber entwickelt (nach dem Zweiten Weltkrieg war der Luftfahrzeugbau durch die Alliierten zunächst verboten worden). Bölkow musste also einen großen Entwicklungsrückstand aufholen und sah sich einer starken Konkurrenz gegenüber. Es galt, eine Marktlücke zu finden, in der Bölkow gegen die etablierten Hubschrauber-Modelle bestehen konnte. Was es noch nicht gab, war ein leichter Helikopter, auf Sicherheit ausgelegt (durch Zweimotorigkeit und generell redundante Auslegung aller wichtigen Systeme sowie einem hoch liegenden Rotor), dabei wartungsfreundlich, leicht zu fliegen, besonders für Rettungseinsätze geeignet und günstig im Unterhalt.
Bölkow verfolgte konsequent das Prinzip auf einen Schritt voraus zu entwickeln um die Konkurrenz einzuholen. Das war mit der Bölkow BO 105 dann auch glänzend gelungen, obwohl das Programm mehrfach vor der Einstellung stand, weil das Sicherheitspaket der Redundanz mit den zwei Triebwerken seinen Preis hatte und der Markt das nicht anerkennen wollte, bzw. selbst unter Kostendruck stand. Erst die Bestellung des Bundesverteidigungsministeriums der VBH/PAH 1 brachte den wirtschaftlichen Durchbruch für das Programm.
Das für die Entwicklung notwendige Kapital kam zu 60 % als Darlehen von der Bundesregierung und sollte bei kommerziellem Erfolg des Hubschraubers zurückgezahlt werden. Bölkow arbeitete bereits mit Riskshare/ in Entwicklungsgemeinschaft mit den Lieferanten. So entwickelten die ZF in Friedrichshafen das Hauptgetriebe und stellten auch die Getriebe für die Prototypen kostenlos bei. Ebenso machten es andere Lieferanten mit ihren Systemen.
Aerospatiale in Frankreich übernahm sogar eine Lizenz und setzte das Bölkow Rotorprinzip beim Hubschrauber Gazelle ein. Auch die heutigen Hubschrauber von Eurocopter als Marktführer auf der Welt, in die der Bölkow Hubschrauberbau aufgegangen ist, sind geprägt von der damals von Bölkow entwickelten Technologie.
1965 wurde die Bölkow GmbH gegründet, und am 16. Februar 1967 flog der Prototyp der BO 105 erstmals. Als erster Hubschrauber weltweit besaß die BO 105 einen gelenklosen Hauptrotor mit starrem Rotorkopf, ermöglicht durch die Verwendung von Glasfaser-verstärktem Kunststoff (GFK) für die Rotorblätter. Der Rotor nach dem System Bölkowbesteht aus erheblich weniger Bauteilen als ein konventioneller Rotor und verfügt über außergewöhnlich gute Flugeigenschaften.
Zu diesem Zeitpunkt und noch bevor die Fusion zu MBB erfolgte produzierte Bölkow schon die von ihm entwickelte Panzerabwehrrakete “Cobra” und war auch in der Raumfahrt auf dem Gebiet der Antriebe tätig. Bölkow entwickelte und erprobte um 1964 auch die ersten Glasfaser-Ski. Neben dem Derschmidt-Rotor für die BO 46 entstand auch ein Versuchssystem des Heidelberg-Rotors von 31 m Durchmesser.
Hubschraubertypen
- Bölkow Heidelbergrotor
- Bölkow BO 46
- Bölkow BO 70 Projekt mit Heidelbergrotor
- Bölkow BO 102
- Bölkow BO 103
- Bölkow BO 105
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