Friedrich von Doblhoff
Friedrich von Doblhoff
Baron Friedrich von Doblhoff wurde am 14. März 1916 in Budapest geboren. Während seiner Tätigkeit als Diplomingenieur bei den “Wiener Neustädter Flugzeugwerken” (WNF, in deren Fabrik u.a. auch das Jagdflugzeug Messerschmitt Bf 109 montiert wurde) baute er im Jahr 1941 in seiner Freizeit einen statischen Versuchsprüfstand aus „zusammengesuchten“ bzw. „erbettelten“ Bestandteilen, um sein radikal neues Hubschrauber-Konzept zu beweisen.
Ein komplexes Rotorgetriebe erübrigte sich dabei. Die Rotorblätter wurden dadurch in in Drehung versetzt, indem an den Blattspitzen montierte Brennkammern unter Einspritzung von Treibstoff für Vortrieb sorgen sollten.
Von Doblhoffs kleines Team baute insgesamt vier Prototypen, Erstflug des ersten war im Jahr 1943.
Die deutsche Marine wollten das Fluggerät als leichten Beobachtungshubschrauber und zur U-Boot-Abwehr einsetzen (die gleiche Rolle wie die der Flettner Fl 282).
Eine zweite Maschine wurde unfallbedingt zerstört.
Aufgrund der zunehmenden alliierten Luftangriffe musste die Produktionsstätte verlagert werden. Die Entwicklung des Hubschraubers – mit immer leistungsfähigeren Motoren – setzte sich jedoch bis zum Ende des Krieges weiter fort.
Bis 1945 hatte der vierte Prototyp 25 Stunden Erprobungsflugzeit absolviert. Er wurde von den Amerikanern in der Nähe von Salzburg in Österreich aufgefunden und zur Erprobung bzw. Auswertung der Flugeigenschaften in die USA gebracht.
Friedrich von Doblhoff ging ebenfalls mit in die USA, da er nur dort eine Chance auf eine weitere berufliche Betätigung als Luftfahrtingenieur sah.
Er genoss eine erfolgreiche Nachkriegs Karriere in der Luftfahrtindustrie, entwickelte u.a. die experimentelle McDonnell XV-3, ein Kipprotorflugzeug und es war der Vorläufer der heutigen erfolgreichen V-22 Osprey.
Am 15. Juni 2000 verstarb Baron Friedrich von Doblhoff im Alter von 84 Jahren in München.