Kaman K-1200 K-MAX
Kaman K-1200 K-MAX
Hier zu sehen als Modell im Maßstab 1 : 6 – gebaut von Thorsten Siee
Der K-1200 K-Max ist ein Hubschrauber mit Flettner-Doppelrotor (ineinandergreifende Hauptrotoren) des US-amerikanischen Herstellers Kaman Aerospace. Er ist speziell für den Transport von Außenlasten entwickelt worden.
Der besondere Vorteil dieser heckrotorlosen Auslegung liegt in der großen Nutzlast, die mit relativ geringer Antriebsleistung erreicht wird; beim K-Max übersteigt diese das Leergewicht deutlich.
Es entstand so ein einmotoriges Fluggerät, das aufgrund seines speziellen Einsatzzweckes – Flüge mit großen Außenlasten – sehr minimalistisch ausgeführt wurde. Der Rumpf in Aluminium-Halbschalenbauweise ist gerade so breit, den Piloten sowie das Triebwerk mit Getriebe und den Kraftstofftank aufzunehmen. Auf Copiloten- und Passagiersitze wurde ebenso verzichtet wie auf internen Stauraum, mit Ausnahme eines kleinen Gepäckfaches hinter dem Pilotensitz. Durch diese einfache Konstruktion wird das Leergewicht so gering wie möglich gehalten, zudem hat der Pilot zu beiden Seiten seines Cockpits eine sehr gute Sicht nach unten auf die Außenlast. Der Rumpf hat ein starres Dreibeinfahrwerk sowie einen Heckausleger mit horizontalen und vertikalen Stabilisierungsflächen, die zur Steuerunterstützung als Pendelruder (horizontale Stabilisierungsfläche) und als Ruderklappe mit angelenkt werden. Die gegenläufig ineinanderkämmenden Rotoren haben jeweils zwei Rotorblätter und sind über das Hauptgetriebe fest um 90° versetzt synchronisiert. Die Steuerung der Anstellwinkel der Rotorblätter erfolgt mit jeweils einer Flettnerklappe an der Hinterkante der Blätter. Die Rotorblätter bestehen aus einem formgebenden, durchgehenden Nasenholm aus Sitka-Fichten-Schichtholz im vorderen sowie einem wabenförmigem Stützkern im rückwärtigen Teil des Profils und sind mit Faserverbund-Laminat überzogen.
Als Besonderheit besteht die (mehr theoretische) Möglichkeit, für kurze Flüge einen Passagier bzw. ein Crewmitglied an einem außen am Rumpf befestigten Sitz („Personnel carrying device system“) mitzunehmen.
Der K-Max wird hauptsächlich zum Heli-Logging in schwer zugänglichen Gebieten eingesetzt, da das Bergen der Baumstämme aus der Luft für die Wälder und Böden wesentlich schonender ist als schweres Arbeitsgerät am Boden, das Schäden im Unterholz anrichtet. Ein ähnlicher Einsatzschwerpunkt aus jüngerer Zeit ist die schnelle Aufarbeitung von Wurfholz nach Sturmschäden im alpinen Bereich, um Borkenkäferbefall vorzubeugen; so waren nach dem Sturm Kyrill im Januar 2007 mehrere Maschinen dieses Typs im bayerischen und österreichischen Alpenraum im Einsatz.
Diese Maschinen wurden weiterhin in der Schweiz und in Liechtenstein eingesetzt: HB-XHJ stürzte 1999 ab; aktuell sind zwei K-Max bei der „Rotex“ im liechtensteinischen Balzers im europaweiten Einsatz. Eine Maschine der „Eagle Helicopter“ in Zweisimmen erlitt bei einer Notlandung wegen technischer Probleme am 2. Oktober 2007 auf der Ibergeregg im Schweizer Kanton Schwyz Totalschaden. Eine andere (JA6184) gehört Kyokuto Boeki (Japan Royal Helicopter) in Japan.
Eine Version als Optionally Piloted Vehicle BURRO (Broad Area Unmanned Responsive Resupply Operations) für militärische Nachschubzwecke ist im fortgeschrittenen Entwicklungsstadium. Im Feldversuch mit zwei Hubschraubern in Afghanistan wurden bereits über 1.000 Missionen unbemannt absolviert.
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